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Nicht nur die Brillenglasbestimmung gehört zu den alltäglichen Aufgaben des Augenoptikers. Er führt auch verschiedene Screeningteste durch und kann so Auffälligkeiten entdecken.

Muss ich zum Augenarzt oder zum Augenoptiker?

Wenn man weiß, dass eine Fehlsichtigkeit keine Krankheit ist, dann ist die Antwort auf die in der Überschrift erwähnte Frage klar! Bei einer Krankheit geht man zum Arzt, mit einer Fehlsichtigkeit zum Augenoptiker. Komplizierter ausgedrückt: Augenoptiker korrigieren am gesunden Auge Störungen des Sehvorganges, die aufgrund physiologischer Anomalien entstehen können.

Fehlsichtigkeit ist keine Krankheit

Sehhilfen haben den Zweck, einen physiologischen Vorgang beim Menschen zu verändern und so eine bestehende Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Die meisten von Fehlsichtigkeiten (z. B. Übersichtigkeit, Kurzsichtigkeit und Astigmatismus) sind durch Wachstumsanomalien des Augapfels bedingt. Die Längen- und Krümmungsabmessungen des Augapfels weichen – meist geringfügig – von den „normalen“ Werten ab. 

Augenoptiker oder Augenarzt? 

Augenoptiker und Ärzte für Augenheilkunde sind grundsätzlich zwei verschiedene Berufe. Der Augenarzt ist für die Diagnose und Therapie von Augenkrankheiten zuständig, der Augenoptiker für das gute Sehen, also die Korrektion von Fehlsichtigkeiten mit Brillen oder zum Beispiel Kontaktlinsen. Fehlsichtigkeit kann man nicht heilen (das Auge ist trotz Fehlsichtigkeit gesund), sondern nur korrigieren. Zwischen den Tätigkeitsfeldern beider Berufsgruppen gibt es aber insbesondere bei der „Refraktionsbestimmung“ (Brillenglasbestimmung) Überschneidungen. 

Augenärzte dürfen keine Brillen abgeben

Für Verbraucher kann es verwirrend sein, wenn sie beim Augenarzt ein Informationsblatt erhalten, auf dem eine Brillenberatung angeboten wird. Dabei ist es Augenärzten nur in Ausnahmefällen gesetzlich gestattet, Brillen abzugeben. Das ist der Job des Augenoptikers. Er hat auch das nötige Know-how für den Sehtest beziehungsweise die ausführliche Augenprüfung. Die im Fachjargon „Refraktionsbestimmung“ genannte Prüfung ist nicht Bestandteil des Medizinstudiums, der Augenoptikermeister hingegen wird darin in der Regel über mehrere Jahre in Theorie und Praxis ausgebildet. 
In der Augenoptikermeisterverordnung steht dazu: … gehört es zu den Aufgaben des Augenoptikermeisters, die Sehleistung zu messen, Methoden zum Erkennen von Sehleistungsminderungen anzuwenden, Auffälligkeiten des Auges zu erkennen und letztendlich eine geeignete Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinsen) auszuwählen, anzupassen und abzugeben. 
Bei einer augenoptischen Prüfung kann der Augenoptiker Auffälligkeiten feststellen, die auf eine Krankheit hindeuten können. Dann empfiehlt er dem Kunden, einen Augenarzt zur Abklärung dieser Auffälligkeiten aufzusuchen. Eine Bewertung der festgestellten Auffälligkeiten als „krank“ oder „gesund“ erfolgt durch den Augenoptikermeister nicht. Dazu ist dann wieder der Termin beim Arzt notwendig.
Folgende augenoptische Prüfungen führt der Augenoptiker unter anderem durch:
 
28.08.2014