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Trockene Augen äußern sich oft durch ein Fremdkörpergefühl, juckende, tränende oder brennende Augen. Foto © Klaus Eppele/Fotolia.com

Trockene Augen: Tropfen oder Spray?

Trockene Augen können viele Ursachen haben. Sie äußern sich durch ein Fremdkörpergefühl, brennende, rote, juckende oder müde Augen. Aber auch verschwommenes Sehen oder sogar tränende Augen können ein Anzeichen für einen gestörten Tränenfilm sein.

Viele Betroffene greifen bei diesen Beschwerden zu „künstlichen Tränen“ oder Befeuchtungstropfen, die vor allem Kontaktlinsenträgern oder bei intensiver Bildschirmarbeit Linderung versprechen. Liposomale Augensprays helfen in den meisten Fällen aber effektiver. Denn: Der Tränenfilm setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen, der schleimigen Muzinschicht, der wässrigen Schicht, die von den Tränendrüsen gebildet wird, und der Lipidschicht, also einer Art Fettschicht.
In etwa 80 Prozent der Fälle ist bei trockenen Augen jedoch nicht die wässrige Schicht gestört, sondern die Lipidschicht. Sie wird in den Meibomdrüsen am Lidrand gebildet und sorgt dafür, dass der Tränenfilm nicht einfach verdunstet oder über die Lidkante abläuft. Letzteres passiert, wenn die Augen tränen – deshalb kann dies ebenfalls ein Zeichen für trockene Augen mit einer gestörten Lipidschicht als Ursache sein. Befeuchtungstropfen sorgen zwar für kurzzeitige Linderung, lösen aber nicht das Problem (außer in den selteneren Fällen, in denen tatsächlich zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet wird).

Wie wirken Augensprays?

Liposomale Augensprays sind beim Augenoptiker erhältlich. Sie werden meist drei- bis viermal täglich (bei Bedarf auch öfter) aus etwa zehn Zentimetern Entfernung auf die geschlossenen Augenlider gesprüht. Das erscheint zunächst paradox, schließlich sollen die Lipide ja auf der Hornhautoberfläche im Auge wirken. Die enthaltenen Lipide „wandern“ so jedoch über den Lidrand, wo sie auch auf natürlichem Wege produziert werden, auf die Augenoberfläche. Liposomale Augensprays können problemlos auch von allen Kontaktlinsenträgern und mit Augen-Make-up angewendet werden, ohne dass dieses verläuft oder verschmiert. Der Vorteil gegenüber Tropfen ist eine einfache Anwendung ohne kurzzeitiges, verschwommenes Sehen. Natürlich lassen sich Augensprays auch in Kombination mit Tropfen verwenden. Die „Sensitiv“-Variante einiger Sprays enthält keine Konservierungsmittel, dafür oft zusätzliche pflegende Inhaltsstoffe wie etwa Dexpanthenol, die auch der Haut rund ums Auge zugutekommen.

Lidrandpflege zur Unterstützung

In Folge eines trockenen Auges aufgrund von Lipidmangel können sich die Lidränder entzünden oder Kontaktlinsen ihren Tragekomfort verlieren. Damit die Meibomdrüsen nicht verstopfen, kann eine vorbeugende regelmäßige Lidrandpflege helfen. Hierzu werden die Augenlider zunächst angewärmt (zum Beispiel mithilfe einer Wärmemaske oder einer Rotlichtlampe) und anschließend die Lidränder nach oben, unten und zum inneren Augenwinkel hin ausgestrichen oder massiert. Auch eine sorgfältige Reinigung der Lidkanten ist wichtig, vor allem, wenn Augen-Make-up zum Einsatz kommt. Ihr Augenoptiker kann Sie zur richtigen Lidrandpflege und geeigneten Produkten beraten. Für Kontaktlinsenträger mit trockenen Augen lohnt es sich eventuell auch, zusammen mit dem Fachmann auf eine andere Linse mit günstigeren Materialeigenschaften zu wechseln.  

 

03.12.2018