News

Eine Bildschirmbrille mit Blaulichtfilter kann die Augen spürbar entlasten. Foto © ZVA/Skamper

Bildschirmbrille schützt vor Blaulicht

Verschiedene Studien lassen darauf schließen, dass es schädlich für die Augen sein kann, wenn sie zu viel blauem Licht, das unter anderem von LEDs abstrahlt, ausgesetzt sind. Aufgrund der sich rasant verbreitenden LED-Technologien und dem Trend zu immer flacheren, brillanteren Bildschirmen und Displays scheint diese Sorge durchaus berechtigt. Eine Bildschirmbrille kann die Augen spürbar entlasten.

Das blauviolette Licht gehört zum Spektrum des für den Menschen sichtbaren Lichtbereichs. In natürlicher Form sind wir Blaulicht in Form von Sonnenlicht ausgesetzt. Moderne Lichtquellen, Bildschirme und Displays enthalten ebenfalls einen hohen Anteil des kurzwelligen blauen Lichts. Während wir uns mit einer Sonnenbrille vor zu viel UV-Licht schützen, sind unsere Augen dem blauen Licht aus künstlichen Quellen jedoch meist ungeschützt ausgeliefert – auch, weil es wenige auf den Menschen übertragbare Langzeitstudien dazu gibt, wann und in welcher Form dieses Blaulicht schädlich sein kann. Im Tierversuch wurde hingegen bereits nachgewiesen, dass blaues Licht, zum Beispiel von LEDs, die Hornhaut des Auges ungehindert passiert und Entzündungen sowie Schädigungen an den Photorezeptoren der Netzhaut verursacht. Andere Lichtquellen aus dem gelblichen Bereich verursachen solche Schäden erst bei einer sehr hohen Lichtintensität von 6.000 Lux. Experten vermuten, dass sich diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen und dass blauviolettes Licht sogar zu ernsthaften Erkrankungen wie einer Makuladegeneration und damit zum irreversiblen Verlust des scharfen Sehens führen kann.

Blaues Licht verursacht Sehstress

Die Blaulichtstrahlung von digitalen Geräten ist zwar nicht vergleichbar mit der UV-Strahlung, doch etwa 60 Prozent der Bevölkerung verbringt täglich mehr als sechs Stunden mit Computern, Tablets oder Smartphones. Neben den Langzeitschäden, die durch zu viel blaues Licht entstehen können, klagen viele regelmäßige Bildschirm- oder Displaynutzer über sogenannten Augen- oder Sehstress, unter anderem bedingt durch die Eigenschaften des blauen Lichts. Da es sehr energiereich ist, neigt es zum Flimmern, erzeugt Blendung und führt zu einer herabgesetzten Bildschärfe sowie verminderten Kontrasten. Symptome wie müde und trockene Augen bis hin zu Fremdkörpergefühl und verschwommenem Sehen, Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen sind häufige Folgen. Eine vom Augenoptiker angepasste Bildschirmbrille mit Blaulichtfilter sorgt für ermüdungsfreies Sehen und schützt die Augen vor negativen Blaulichteinflüssen.

Darüber hinaus sollte das Smartphone oder Tablet nicht kurz vor dem Schlafengehen zum Einsatz kommen, da bestimmte Wellenlängen des blauen Lichts, die tagsüber positiv unseren Biorhythmus beeinflussen, nachweislich den Schlaf stören. Einige Smartphone-Modelle verfügen aus diesem Grund über eine Funktion, mithilfe derer abends ein Blaulichtfilter im Display zum Einsatz kommt. Tagsüber sollte man allerdings nicht das gesamte Blaulichtspektrum blockieren, da insbesondere die Wellenlängen im Türkisbereich einen positiven Einfluss auf den Biorhythmus haben.

Vorsicht im Umgang mit LEDs

Nicht alle LED-Technologien sind gleichermaßen schädlich für die Augen. Bei LED-Lampen gilt: Wer Leuchten mit warmweißem Licht von guter Qualität bevorzugt, schadet seinen Augen weniger. Da LEDs nicht in der Lage sind, „weißes“ Licht zu produzieren, wird dieser Eindruck durch eine Mischung aus blauem und gelbem Licht erzeugt. LED-Lampen werden aufgrund des potenziell schädlichen Blaulichtanteils in Risikogruppen (Freie Gruppe bis Gruppe 3) eingeteilt.

•    Im Haushalt sollten nur Leuchtmittel der Klassen Freie Gruppe oder Gruppe 1, wie etwa glühlampenförmige LED-Lampen mit Schraubgewinde und matter Oberfläche, röhren- oder spotförmige LEDs verwendet werden. Vorsicht ist bei Leuchtmitteln aus dem Internet geboten. Zur Gruppe 2 und 3 gehören LEDs, die bereits bei kurzem Blick direkt in die Lichtquelle Augenschäden verursachen können. Dazu können auch LED-Taschenlampen gehören.
•    Immer einen Mindestabstand von 20 cm zur Lichtquelle einhalten und nicht direkt in die Lampe schauen, besonders nicht bei sichtbarem „LED-Chip“
•    Bei Bildschirmen und Displays sind ältere Technologien wie LCD oder LCD-LED unschädlicher, da der Bildschirm von der Rückseite oder den Seiten beleuchtet wird und das Licht nicht direkt auf das Auge trifft. Anders sieht es bei modernen OLED- oder AMOLED-Displays aus. Generell gilt: Je näher sich ein Display am Auge befindet und je länger man darauf schaut, desto ungesünder für die Augen. Eventuell lässt sich die Display- oder Monitorbeleuchtung auch in den gelblichen Bereich umstellen. Beim Fernsehen sollte bei Dunkelheit eine zusätzliche Lichtquelle im Raum eingeschaltet werden.

Darüber hinaus kann man sich nicht nur vor Netzhautschädigungen, sondern auch vor Sehstress schützen: mit einer Bildschirmbrille, deren Gläser durch eine spezielle Beschichtung den betreffenden Blaulichtanteil herausfiltern und gleichzeitig für mehr Sehkomfort sorgen.
Der Innungsaugenoptiker kann umfassend zur Bildschirmbrille beraten.
 


 

07.11.2018