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Heute ist Sehbehindertentag

Laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es mehr als eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland. Um auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) im Jahr 1998 einen eigenen Gedenktag eingeführt: den Sehbehindertentag. Er findet jährlich am 6. Juni zu einem bestimmten Thema statt.

Und so rücken auch heute wieder die Menschen in den Vordergrund, für die optimales Sehen leider nur ein Traum bleibt. In diesem Jahr haben sich der Berufsverband der Augenärzte und der DBSV die älteren Menschen in den Blick genommen, die in Alterseinrichtungen leben und die sich oft noch nicht einmal aktiv um eine Verbesserung ihres Sehens kümmern können: deren Versorgungssituation gilt es zu verbessern. Rund 1,6 Millionen Menschen (Stand 2009) sind in Deutschland älter als 75 Jahre und zugleich pflegebedürftig. Fast ein Drittel der Pflegebedürftigen lebt in einem der 11.600 Pflegeheime. Hinzu kommt eine nicht erfasste Zahl von Menschen ohne Pflegebedarf, die in einem Altenwohnheim oder im Betreuten Wohnen leben.

Viele Bewohner von Alterseinrichtungen leiden unter ihren Seheinschränkungen, mehr als nötig wäre, heißt von Seiten des DBSV. Wie eine Langzeitstudie des Deutschen Zentrums für Altersfragen ergab, hat fast ein Drittel der über 75-Jährigen Schwierigkeiten beim Lesen einer Zeitung – selbst wenn dazu eine Brille benutzt wird. 17 Prozent geben Probleme beim Erkennen einer Person auf der Straße an. Die Sehprobleme ziehen oft andere nach sich: das Sturzrisiko steigt erheblich und auch psychische Probleme sind nicht selten.

Augenoptiker beteiligen sich

Das kennen auch die Augenoptiker, die nicht nur in ihrem Geschäft mit älteren und sehbehinderten Menschen zu tun bekommen. Etliche Innungsbetriebe kooperieren mit Altenheimen in der Art, dass sie die Menschen dort besuchen und mit bestmöglichem Sehen versorgen - doch oft können „normale“ Versorgungen einfach nicht mehr helfen. Deswegen ist der heutige Sehbehindertentag natürlich auch für die Augenoptiker ein besonderer Anlass, neben der „alltäglichen“ Arbeit mit diesen Menschen auf die Wichtigkeit deren Versorgung hinzuweisen.

Heute gibt es bundesweit Aktionen im Rahmen der Kampagne, die nicht nur auf die Situation aufmerksam machen sondern direkt helfen sollen. Dazu gehören jeweils eine Begehung durch Reha-Trainer und Selbsthilfevertreter sowie eine stichprobenartige augenärztliche Untersuchung der Bewohner.

 

06.06.2013