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Der Sehtest ist keine Augenüberprüfung

Die Augenüberprüfung beziehungsweise Brillenglasbestimmung ist mehr als der oft fälschlicherweise dafür gehaltene Sehtest. Ähnlich wie der Führerschein-Sehtest ist ein Sehtest beim Augenoptiker nicht mehr als eine Bestandsaufnahme Ihrer Sehleistung.

Die Brillenglasbestimmung ist mehr als das. Bei ihr wird geprüft, mit welcher Korrektion ein besseres – möglichst optimales – Sehen erreicht werden kann. Mit ihr werden also die Werte möglicher Brillengläser bestimmt, daher auch Brillenglasbestimmung. Eine Augenüberprüfung kann indes noch viele weitere Maßnahmen enthalten: So kann der Augenoptiker die Akkommodationsbreite messen, die Sehleistung bei Blendung ermitteln oder das Farben- und Kontrastsehen testen. Nur drei Beispiele aus einem breitgefächerten Dienstleistungsangebot des Augenoptikers rund um die Augenüberprüfung. 

Refraktion – der Brechungszustand des Auges

Egal, welcher Test ansteht – als Brillen- oder Kontaktlinsenträger sollten Sie mit Ihrem bereits vorhandenen Korrektionsmittel beim Augenoptiker erscheinen. Ein Sehtest kann mithilfe eines Computers (Refraktometer) oder durch eine andere sogenannte objektive Refraktionsbestimmung durchgeführt werden.

Der Begriff „Refraktion“ stammt aus dem Lateinischen und bezeichnet den "Brechungszustand des Auges", der durch die Angabe des Fernpunktes des Augens erfolgen kann. Die Ermittlung des Fernpunktes des Auges nennt man Refraktionsbestimmung - ein Begriff, der im einem Augenoptikgeschäft häufiger fallen kann. Der Fernpunkt ist demnach abhängig vom Brechungszustand des Auges, der unter anderem von der Hornhaut, der Augenlinse sowie der Länge des Auges abhängt. Eine Kurzsichtigkeit kommt oft aufgrund eines zu langen Augapfels zustande. Ein zu kurzes Auge kann dementsprechend zur Weitsichtigkeit führen. Mit der so genannten Refraktionsbestimmung ermittelt der Augenoptiker also nicht nur Ihre Sehschärfe (das macht er mit einem Sehtest!), sondern vielmehr Ihre optimale Sehschärfe.

 

Objektive Messung

Im Wesentlichen gibt es zwei unterschiedliche Messmethoden, die bei der Refraktionsbestimmung angewendet werden. Neben der Computermessung gibt es die Skiaskopie oder „Schattenprobe“. Bei ihr wird ein Lichtband auf das Auge geworfen, um anhand dessen Lichtreflexes einen eventuellen Sehfehler zu beurteilen. Die objektive Messung wird oft bei Kindern eingesetzt oder bei Menschen, die keine oder nur unzureichende Angaben über ihre subjektiven Seheindrücke machen können.

Subjektive Messung

Bei der Augenüberprüfung müssen Sie dagegen selbst mitwirken und schildern Ihre persönlichen Seheindrücke im Rahmen der subjektiven Refraktionsbestimmung.