News

Clevere Brillenträgerin
Kurzsichtigkeit steht im Zusammenhang mit Intelligenz und einem hohen Bildungsniveau - das haben Forscher jetzt herausgefunden. Foto © contrastwerkstatt / Fotolia.com

Sind Kurzsichtige besonders intelligent?

Die kurzsichtigen Brillenträger haben es insgeheim schon immer gewusst: Eine Brille lässt den Träger nicht nur schlau aussehen, es steckt auch wirklich ein kluger Kopf dahinter. Wissenschaftler der Universität Mainz haben nun herausgefunden, dass es in der Tat einen Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit, Intelligenz und Bildungsniveau gibt.

Aus bereits veröffentlichten Studien weiß man, dass ein höheres Bildungsniveau im Zusammenhang mit Kurzsichtigkeit steht. Eine neue Studie der Universität Mainz untersuchte nun, ob Kurzsichtige nicht nur gebildeter, sondern auch intelligenter sind.

Mithilfe des sogenannten „Turm von London“-Logik-Tests wurde untersucht, wie es um die Fähigkeit zu planen und Probleme zu lösen bestellt ist. An dem 20-minütigen Test nahmen 4.000 Studienteilnehmer im Alter von 40 bis 79 Jahren teil. Die Kurzsichtigen erreichten insgesamt einen besseren Wert als die Teilnehmer ohne Fehlsichtigkeit. Hinzu kam die erstaunliche Tatsache, dass eine höhere Dioptrienzahl auch bessere Testergebnisse brachte.

Für sich allein betrachtet, hängt die Fähigkeit, zu planen und Probleme zu lösen und damit die Intelligenz also mit der Kurzsichtigkeit zusammen. Eine frühere Studie von 2014 bestätigt jedoch, dass Umweltfaktoren wie Bildung und Freizeitverhalten einen größeren Einfluss auf die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit haben als die Fähigkeit, logisch zu denken. Demnach hatten nur 24 Prozent der Kurzsichtigen keine Aus- oder höhere Schulbildung, bei den Abiturienten oder denjenigen mit Berufsabschluss waren schon 35 Prozent kurzsichtig und bei den Hochschulabsolventen sogar 53 Prozent. Die Kurzsichtigkeit hängt deshalb zwar mit der Intelligenz zusammen, aber nur indirekt über die Anzahl der Bildungsjahre.

Weitere Untersuchungen zur Naharbeit an Bildschirmen oder zur Smartphone-Nutzung sollen folgen.
 

26.10.2016