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Gute Sicht ist für aktive Senioren besonders wichtig.
Verschlechtert sich bei Senioren mit Sehproblemen auch die Kognition? Amerikanische Forscher haben Zusammenhänge untersucht. Foto © ZVA/Peter Böttcher

Schlechtes Sehen im Alter = schlechte Kognition?

Eine aktuelle amerikanische Studie zeigt mögliche Zusammenhänge zwischen schlechter Sehfähigkeit im Alter und kognitiven Problemen.

Forscher der Stanford University im kalifornischen Palo Alto (USA) sprechen von einer Zunahme der Sehprobleme in den vergangenen Jahren, für die Vereinigten Staaten geht man sogar davon aus, dass sich die Zahl der Personen mit irgendeiner Form von Sehschwäche künftig verdoppeln wird. Bei Senioren ist gleichzeitig ein Rückgang der kognitiven Fähigkeiten auszumachen, bisher konnte man jedoch keinen Zusammenhang zwischen Sehen und Kognition nachweisen. Unter Kognition werden alle Denk- und Wahrnehmungsvorgänge verstanden, wie zum Beispiel das bewusste Lernen und Erinnern, das Treffen von Entscheidungen oder das logische Sprachverständnis. Unter Kognition fallen aber nicht nur bewusste Denkvorgänge wie etwa das Lösen einer Rechenaufgabe, sondern auch unbewusst ablaufende Prozesse wie beispielsweise die Meinungsbildung.

Neue Ergebnisse

Die Autoren begaben sich auf die Suche nach Verbindungen zwischen der objektiv gemessenen und subjektiv berichteten Verschlechterung des Sehens und der kognitiven Leistung bei Senioren im Alter von 65 Jahren. Hierzu untersuchten sie vorliegende Daten aus zwei großen nationalen und längerfristig angelegten Studien, die zwischen 1999 und 2015 erhoben wurden. Sie stellten fest, dass eine Verschlechterung der Kognition insgesamt ausgeprägter bei den Personen war, die auch eine schlechtere Sehschärfe in der Ferne hatten.
Das Ergebnis ist allerdings nur bedingt aussagekräftig, da es allein auf der Datenauswertung basiert. Um die Zusammenhänge und Ursachen besser verstehen zu können, muss weiter geforscht werden.
 

04.01.2018